Oberflächen und Tests Vielfalt und Sicherheit
Räder sind sicherheitsrelevante Bauteile. Deshalb werden sie besonders akurat geprüft und getestet. Dies fängt mit ersten chemischen Materialprüfungen an und endet mit harten Prüfmaschinen-Dauerläufen.
Materialtest/Zugversuch
In dem Zugversuch, durchgeführt im hauseigenen OTTO FUCHS-Labor, werden die Materialeigenschaften der eingesetzten Legierung geprüft. Als Beispiel sollen die Materialproben einer geschmiedeten Fuchsfelge und die eines gegossenen Plagiats dienen. Beide Zugproben werden in die entsprechende Prüfvorrichtung eingespannt und mechanisch auseinander gezogen. Die Probe der geschmiedeten Fuchsfelge verformt sich erst bevor es zum Bruch kommt. Die Probe aus der gegossenen Kopie verformt sich dagegen nicht, sondern bricht schlagartig durch, noch bevor sich die Probe des Schmiederades überhaupt verformt. Die Ursache für das Materialverhalten ist die deutlich geringere Duktilität des Gusswerkstoffes.
Biegeumlauf-Prüfung
Bei der Biegeumlaufprüfung wird eine Kurvenfahrt mit unterschiedlichen Lasten simuliert. Dazu wird ein Rad ohne Reifen auf einen Prüfstand gespannt und über die Anlagefläche mit einem umlaufenden Biegemoment belastet. Das maximal zulässige Biegemoment ist natürlich bekannt, weil es vorher berechnet wurde. Dieses Biegemoment entsteht durch die auf das Rad wirkende vertikale Normalkraft, ein Wert, den der Fahrzeughersteller definiert. Neben der Normalkraft wirkt die horizontal ansetzende Seitenkraft, die beim Durchfahren einer Kurve entsteht. Solche realen maximalen Biegemomente liegen je nach Größe und Gewicht des Pkw zwischen 2.500 und 10.000 Nm. Die Tests können nun je nach Forderungen der Fahrzeughersteller beispielsweise mit jeweils 75 und 100 Prozent des maximalen Biegemoments durchgeführt werden und sollen so die Dauerfestigkeit des Rades beweisen.
ZWARP-Test
ZWARP ist die Abkürzung für zwei-axiale Räder-Prüfung. Die Prüfung erfolgt bei OTTO FUCHS auf einer Außentrommel. DAbei wird eine bestimmte Strecke abgefahren, zum Beispiel der Nürburgring. Im Prüfvorgang wird auf der Außentrommel das Rad durch Querbewergungen der Testanlage in zwei Richtungen mit Aufstand- und Seitenkräften belastet.
CASS-Test
Bei diesem Korrosions-Test wird der Lack mit Ritzspuren bis zum Aluminium vorgeschädigt, bzw. eingeritzt. Die präparierten Räder durchlaufen dann 240 Stunden den CASS-Test (copper accelerated salt spray test). Dabei werden die Räder in einer Salzsprühkammer positioniert, in der die kupfer-dotierte Salzlösung vernebelt wird. Wenn der Lack des Rades qualitative Mängel aufweist, so „blüht“ der Lack an jenen Stellen richtig auf.
Filiform-Test
Bei diesem Korrosions-Test wird der Lack des Rades ebenfalls vorgeschädigt, bzw. eingeritzt und das Rad bei 60 Grad Celsius und 82 Prozent Luftfeuchtigkeit in einer Klimakammer über einen Zeitraum von 28 Tagen ausgesetzt. Charakteristisch für die Filiformkorrosion ist eine fadenförmige (filiforme) Unterwanderung des Lackes.
Steinschlag-Test
Dieser Test simuliert mögliche Steinschläge durch Split oder Steinchen. Dabei wird eine spezielle Prüfeinrichtung mit einer definierten Masse von Stahlschrot befüllt. Dieses Stahlschrot wird dann unter hohem Luftdruck auf das jeweilige lackierte Radsegment geschossen. Es wird dabei geprüft ob und wie der Steinschlag zu einem unzulässigen Abplatzen des Lackes führt.